Die Bedeutung des Namens Mossel
Bei dem Versuch, die Bedeutung eines Familiennamens zu erklären, sollte man immer von den ältesten verfügbaren Vorkommen des Namens ausgehen. Die erste Erwähnung des Namens findet sich im Kirchenbuch der Gemeinde Flonheim im Jahre 1704 in der Form Mosel. Weiter zurückverfolgen lässt sich die Familie bisher nicht.
Ob ein Taufeintrag im Kirchenbuch der Gemeinde Siefersheim aus dem Jahre 1681 mit der Wörrstadter Familie zusammen hängt ist unklar. Dort ist die Taufe eines Johannes Moßele, Sohn von Johann Conrad Moßele, verzeichnet. Taufpate ist Johann Moßel, ein Schäfer gebürtig aus Sachsen.
Die heutige Schreibweise des Namens Mossel ist erst seit Beginn des 19. Jahrhunderts üblich. Für die Zeit davor ist eine Wandlung des Namens festzustellen. Im Jahre 1737 findet er sich im Essenheimer Kirchenbuch erstmals in der Form Mußel erwähnt. Bis Ende 1747 ist die Schreibweise immer mit -u-. Mit Amtsantritt eines neuen Pfarrers wurde aus dem -u- ein -o-. In Wörrstadt ist die umgekehrte Entwicklung festzustellen. Die älteren Eintragungen bis 1735 lauten auf Mosel. Danach hat sich dort die Schreibweise Mussel durchgesetzt.
In der Literatur zur Familiennamensforschung wird der Name Mosel von dem Flussnamen oder von einem Ortsnamen hergeleitet. Wo mit einem Flussnamen gleichlautende Siedlungsnamen auftreten, kommen diese für die Herleitung der Familiennamen zuerst in Frage.
Nun gibt es tatsächlich ein Dorf mit Namen Mosel. Dieses liegt in Sachsen und ist heute ein Ortsteil von Zwickau. In Verbindung mit dem Zeugen Johann Moßel, Schäfer gebürtig von Sachsen, im obengenannten Taufeintrag hat die Ableitung des Namens von diesem Dorf eine recht hohe Wahrscheinlichkeit. Familiennamen, die auf eine Siedlung verweisen, sind oft entstanden, wenn jemand aus dieser Siedlung in ein anderes Dorf verzog. Er wurde dann nach seiner ursprünglichen Heimat benannt.